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CRE8GUIDE - Part 16/25

Typografie für digitale Medien

Schriftarten, Lesbarkeit und Struktur

Typografie ist weit mehr als nur die Auswahl einer Schriftart. Sie beeinflusst die Lesbarkeit, das Design und vor allem, wie Nutzer die Informationen auf deiner Website oder App wahrnehmen. Eine gut durchdachte Typografie sorgt dafür, dass Texte nicht nur gut aussehen, sondern auch leicht zu lesen und zu verstehen sind. In diesem Beitrag schauen wir uns an, wie Schriftarten, Lesbarkeit und Struktur in digitalen Medien das Nutzererlebnis verbessern.

Warum Typografie im digitalen Design wichtig ist

Typografie spielt eine Schlüsselrolle in der Kommunikation von Informationen. Sie beeinflusst, wie Nutzer Inhalte wahrnehmen, wie sie navigieren und wie sie interagieren. Im digitalen Bereich, wo Nutzer oft schnell Informationen scannen, anstatt jeden einzelnen Satz zu lesen, ist eine klare und gut strukturierte Typografie unverzichtbar.

  • Erste Eindrücke zählen: Der richtige Einsatz von Schriftarten und Textstrukturen vermittelt Professionalität und sorgt für Vertrauen. Eine schlecht gewählte Typografie kann dagegen unprofessionell wirken und Nutzer abschrecken.
  • Lesbarkeit ist entscheidend: Texte müssen sowohl auf mobilen Geräten als auch auf Desktop-Bildschirmen leicht lesbar sein. Gute Typografie sorgt dafür, dass Informationen schnell erfasst werden können.

Die Grundlagen der Typografie

1. Schriftarten (Fonts)

Die Wahl der richtigen Schriftart ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Typografie-Design. Es gibt zwei Haupttypen von Schriftarten: Serifen und serifenlose Schriften.

  • Serifen-Schriften: Diese Schriftarten haben kleine „Häkchen“ oder Linien an den Enden der Buchstaben. Sie wirken traditionell und werden oft in Druckmedien verwendet.
  • Serifenlose Schriften: Diese Schriftarten sind glatter und moderner, ohne die kleinen Linien an den Buchstabenenden. Sie eignen sich gut für digitale Inhalte, da sie auf Bildschirmen oft besser lesbar sind.
  • Tipp: Verwende serifenlose Schriften wie Arial, Helvetica oder Roboto für digitale Anwendungen, da sie in verschiedenen Bildschirmauflösungen gut lesbar sind.

2. Schriftgröße und Zeilenabstand

Die richtige Schriftgröße und Zeilenabstand sind entscheidend für die Lesbarkeit. Wenn der Text zu klein oder der Abstand zwischen den Zeilen zu eng ist, wird es für den Nutzer schwieriger, den Text zu lesen.

  • Tipp: Für Fließtexte auf Webseiten empfiehlt sich eine Schriftgröße von 16 bis 18 Pixeln. Der Zeilenabstand sollte etwa 1,5-fach der Schriftgröße betragen, um dem Auge das Lesen zu erleichtern.

3. Hierarchie und Struktur

Eine klare visuelle Hierarchie hilft den Nutzern, schnell zu erkennen, welche Informationen am wichtigsten sind. Durch den gezielten Einsatz von Überschriften (H1, H2, H3), Zwischenüberschriften und Listen lässt sich der Text in leicht verdauliche Abschnitte gliedern.

  • Tipp: Verwende eine klare Hierarchie in deinen Texten. Die Hauptüberschrift (H1) sollte die größte Schriftgröße haben, gefolgt von kleineren Überschriften (H2, H3). Nutze Fettungen oder unterschiedliche Farben, um wichtige Informationen hervorzuheben.

4. Kontrast

Ein hoher Kontrast zwischen dem Text und dem Hintergrund verbessert die Lesbarkeit erheblich. Ein niedriger Kontrast macht es für Nutzer schwierig, den Text zu erkennen, besonders auf mobilen Geräten.

  • Tipp: Achte darauf, dass der Text sich deutlich vom Hintergrund abhebt. Dunkler Text auf einem hellen Hintergrund ist am einfachsten zu lesen. Verwende Tools wie den WCAG-Kontrast-Checker, um sicherzustellen, dass deine Texte zugänglich sind.

5. Responsive Typografie

Deine Typografie sollte sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen. Auf mobilen Geräten sollten Schriftgrößen und Abstände automatisch angepasst werden, um die Lesbarkeit zu gewährleisten.

  • Tipp: Setze Responsive Web Design ein, um sicherzustellen, dass deine Typografie sowohl auf kleinen Bildschirmen als auch auf großen Displays optimal angezeigt wird. Nutze relative Maßeinheiten wie „em“ oder „rem“ anstelle von festen Pixelwerten, um Flexibilität zu gewährleisten.

Die besten Praktiken für Typografie im digitalen Design

1. Verwende maximal zwei Schriftarten

Um Konsistenz zu wahren und das Design übersichtlich zu halten, solltest du nicht mehr als zwei verschiedene Schriftarten verwenden. Oft reicht es, eine Schriftart für Überschriften und eine andere für den Fließtext zu verwenden.

  • Tipp: Mische serifenlose Schriftarten mit Serifen-Schriften, um einen klaren visuellen Kontrast zu schaffen. Dies hilft, den Text besser zu strukturieren.

2. Verwende typografische Akzente sparsam

Elemente wie Fettung, Kursivschrift oder Großbuchstaben können verwendet werden, um bestimmte Informationen hervorzuheben, aber in Maßen. Zu viele Akzente wirken schnell überladen und verringern die Lesbarkeit.

  • Tipp: Verwende Fettungen oder Kursivschrift nur für wichtige Begriffe oder um bestimmte Passagen hervorzuheben. Verzichte auf ganze Absätze in Großbuchstaben – das macht das Lesen anstrengend.

3. Achte auf ausreichende Abstände

Whitespace – also der Leerraum um Text und andere Elemente – ist entscheidend für ein übersichtliches Design. Genügend Platz um Textblöcke herum sorgt dafür, dass der Text leichter zu lesen ist und der Nutzer nicht überfordert wird.

  • Tipp: Verwende großzügige Abstände zwischen Textblöcken, Bildern und interaktiven Elementen, um dem Auge genug Pausen zu geben.

Beispiel für den Einsatz von Typografie:

„Durch die Erhöhung der Schriftgröße und den Einsatz von kontraststarken Farben für Überschriften und Text konnten wir die Verweildauer der Nutzer auf unserer Website um 20% steigern. Eine klarere visuelle Hierarchie ermöglichte es den Nutzern, schneller durch die Inhalte zu navigieren.“

Typografie als Schlüssel zum besseren Nutzererlebnis

Gut durchdachte Typografie ist nicht nur eine Frage des Stils, sondern entscheidend für die Nutzererfahrung. Sie hilft den Nutzern, Inhalte besser zu verstehen und sorgt für eine angenehme und zugängliche Benutzeroberfläche.

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