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CRE8GUIDE - Part 11/25

Barrierefreiheit im Design

Inklusive Lösungen für alle

Barrierefreiheit (Accessibility) ist ein zentraler Aspekt des digitalen Designs. Es geht darum, inklusive Erlebnisse zu schaffen, die für alle Nutzer zugänglich sind – unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Barrierefreies Design ermöglicht es, dass digitale Produkte von jedem genutzt werden können, sei es durch anpassbare Schriftgrößen, zugängliche Navigationen oder Alternativen für visuelle und auditive Inhalte. In diesem Beitrag tauchen wir in das Thema Barrierefreiheit ein und zeigen, wie du inklusive Lösungen entwickelst, die allen Nutzern die gleiche Chance auf eine gute User Experience geben.

Warum ist Barrierefreiheit so wichtig?

Rund 15% der Weltbevölkerung leben mit einer Form von Behinderung. Diese Menschen stoßen im Internet oft auf Barrieren, die es ihnen schwer machen, Websites und Apps zu nutzen. Ein barrierefreies Design sorgt dafür, dass alle Nutzer, egal mit welchen Einschränkungen, deine digitalen Produkte nutzen können. Zudem verbessert Barrierefreiheit nicht nur die Zugänglichkeit, sondern auch die Usability für alle Nutzer.

  • Gesetzliche Vorgaben: In vielen Ländern sind barrierefreie Websites durch Gesetze wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) verpflichtend. Unternehmen, die nicht konform sind, riskieren rechtliche Konsequenzen.
  • Größere Reichweite: Ein zugängliches Design öffnet die Türen für eine breitere Zielgruppe. Das führt zu einer besseren Nutzererfahrung für alle und kann die Conversion Rates und Kundenzufriedenheit erhöhen.

Die 6 wichtigsten Prinzipien der Barrierefreiheit

1. Perzeptibilität

Alle Nutzer, auch solche mit Seh- oder Hörbehinderungen, sollten die Inhalte auf deiner Website wahrnehmen können. Text sollte z.B. durch Screenreader vorgelesen werden können, und Bilder sollten alternative Beschreibungen (Alt-Texte) haben.

  • Tipp: Füge zu allen Bildern Alt-Texte hinzu, die den Inhalt des Bildes beschreiben. Stelle sicher, dass Videos mit Untertiteln versehen sind, damit Nutzer mit Hörbehinderungen die Inhalte verstehen können.

2. Bedienbarkeit

Nicht jeder Nutzer kann mit einer Maus navigieren. Barrierefreies Design bedeutet auch, dass alle Funktionen deiner Website tastaturbedienbar sein sollten. Zudem müssen interaktive Elemente wie Buttons groß genug sein, damit sie leicht zugänglich sind.

  • Tipp: Achte darauf, dass die gesamte Website nur mit der Tastatur navigierbar ist. Buttons und Links sollten klar erkennbar und leicht klickbar sein.

3. Verständlichkeit

Die Sprache und Inhalte sollten leicht verständlich und strukturiert sein. Zu komplexe Texte oder schwer zugängliche Informationen können für Menschen mit Lernbehinderungen oder eingeschränkten Sprachkenntnissen eine Barriere darstellen.

  • Tipp: Verwende einfache und klare Sprache. Vermeide Fachjargon und biete Alternativen an, wenn komplexe Begriffe verwendet werden müssen. Eine gute Informationsstruktur hilft allen Nutzern, sich leichter zurechtzufinden.

4. Robustheit

Barrierefreie Websites müssen auf verschiedenen Geräten und mit verschiedenen Technologien funktionieren, einschließlich Screenreadern oder speziellen Browsern für Menschen mit Behinderungen. Eine robuste Website sollte auf allen Plattformen zuverlässig funktionieren.

  • Tipp: Teste dein Design mit verschiedenen Assistenztechnologien, wie Screenreadern oder Tastaturbedienung, um sicherzustellen, dass alle Nutzer darauf zugreifen können.

5. Farben und Kontraste

Für Menschen mit Sehschwächen oder Farbenblindheit ist ein hoher Kontrast zwischen Text und Hintergrund wichtig, um Inhalte gut erkennen zu können. Farben sollten nicht die einzige Möglichkeit sein, Informationen zu vermitteln.

  • Tipp: Verwende hohe Kontrastverhältnisse zwischen Text und Hintergrund. Vermeide es, nur Farben zur Unterscheidung von Informationen zu verwenden – nutze stattdessen Texturen oder Formen, um Unterschiede zu verdeutlichen.

6. Fehlermeldungen und Hilfestellungen

Nutzer machen Fehler – besonders bei der Eingabe von Informationen in Formulare. Es ist wichtig, dass deine Website klare und verständliche Fehlermeldungen liefert und den Nutzern zeigt, wie sie den Fehler beheben können.

  • Tipp: Formuliere Fehlermeldungen so klar wie möglich und gib dem Nutzer Hinweise, wie er den Fehler korrigieren kann. Nutze einfache Farben und visuelle Hinweise, um auf Fehler aufmerksam zu machen.

Tools zur Überprüfung der Barrierefreiheit

Es gibt zahlreiche Tools, die dir dabei helfen können, die Barrierefreiheit deiner Website zu testen und zu verbessern. Einige dieser Tools analysieren den Kontrast, prüfen die Tastaturbedienbarkeit oder helfen dir, Alt-Texte und andere wichtige Elemente zu optimieren.

  • Tipp: Nutze Tools wie den WAVE Web Accessibility Tool oder den WCAG Contrast Checker, um sicherzustellen, dass deine Website den Barrierefreiheitsstandards entspricht.

Beispiel für den Einsatz von Barrierefreiheit:

„Durch die Implementierung von barrierefreien Elementen wie hohen Kontrasten, Tastaturbedienbarkeit und klaren Fehlermeldungen konnten wir die Absprungraten um 15% senken und die Nutzerzufriedenheit bei unseren älteren Kunden um 20% steigern.“

Warum Barrierefreiheit ein Muss ist

Barrierefreiheit ist kein „Nice-to-have“ – sie ist ein Muss, um sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu deinen digitalen Produkten haben. Sie verbessert nicht nur das Nutzererlebnis, sondern kann auch das Markenimage stärken und rechtliche Konsequenzen verhindern.

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